Vereinsgeschichte

Karate SV Ingolstadt-Haunwöhr 40 Jahre Jubiläum

Der damalige Vorstand Herr Kronthaller wollte beim SV Haunwöhr, dem ältesten Verein im Südwesten Ingolstadts, mit der Zeit gehen und eine Karateabteilung ins Leben rufen.

Zu dieser Zeit war es nicht leicht überhaupt Karatetrainer zu finden, da fast alle Karatebegeisterten selbst noch Schüler waren.

Karate existiert in Deutschland erst seit 1957 und dementsprechend war Pionierarbeit gefragt.

So wurden damals Dietmar Danisch und Rainer Rosentritt angeworben, um in Haunwöhr die Karateabteilung zu gründen. Im September 1977 war es soweit und die Karateabteilung wurde aus der Taufe gehoben.

Somit zählt die Karateabteilung des SV Ingolstadt Haunwöhr zu den ältesten Karatevereinen im Deutschen Karate Verband (DKV), der selbst erst ein Jahr zuvor gegründet wurde.

Von der ersten Stunde bis zur ersten Abteilungssitzung teilte sich das Duo alle anfallenden Aufgaben.

Nach kurzer Zeit stand die Karateabteilung bereits auf dem Prüfstand, denn aus beruflichen Gründen verließ Dietmar schon nach zwei Jahren die frischgegründete Abteilung.

Somit lag die Verantwortung für die Karateabteilung von nun an alleine bei Rainer Rosentritt.

Durch die Organisation diverser Veranstaltungen machte sich Karate-Haunwöhr schnell einen Namen in der Karateszene.

Die Krönung war die Austragung der Deutschen Juniorenmeisterschaft im November 1983.

Damit wuchs die Zahl der Karatemitglieder auf geschätzte 50 Aktive an.

Die damals zur Verfügung stehende Hallenkapazität wurde dadurch bereits überschritten. Somit entschied sich Rainer eine neue Karateabteilung zu gründen, die den Karatekas mehr Hallenkapazität bietet.

Seine Wahl fiel auf den DJK Ingolstadt. Dennoch kümmerte er sich mit dem damaligen Vorstand und jetzigen Ehrenvorstand H. Stangl um einen geeigneten Nachfolger.

So wurde Ende der 80er Jahre Geza Abraham als neuer Übergangstrainer gewonnen. Da Geza jedoch mit seinen Vereinen TSV-Nord und KC Neuburg stark ausgelastet war, beauftrage er seinen Freund Vladica Ilic die Abteilung zu übernehmen.

Damals befand sich Vladica (im Verein von allen Vlado genannt) am Ende seiner aktiven und erfolgreichen Wettkampflaufbahn.

Äußerst motiviert widmete er sich der Karateabteilung des SV Ingolstadt-Haunwöhr und machte sie ziemlich zeitnah unabhängig von Geza, indem er die Prüferlizenz B und C erlangte und somit die Gürtelprüfungen der eigenen Schüler abnehmen konnte.

Im Jahr 1994 holte sich Vlado seinen Landsmann und jetzigen Sensei Jovica Kalinovic hinzu.

Ein Schüler von Kulttrainer Geza Abraham stieß damit neu ins Trainerteam. Mit seiner Rückendeckung widmete sich Vlado seiner Leidenschaft als Kampfrichter.

Die Bekanntheit des SV Haunwöhr erhielt besonderen Aufschwung, da es Vlado gelang von Bezirksebene bis auf Bundesebene aufzusteigen.

Obwohl auch damals der Wettkampf nicht die oberste Priorität hatte, erreichten das Trainerduo Vlado – Jovi unzählige Erfolge.

Allein bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften in Bessenbach erreichten die Karatekas des SV Haunwöhr fünf Medaillenplatzierungen.

Die Vorzeige-Athletin Daniela Meyer (damals Hofmann), erreichte von der Bezirks- bis zur Bundesebene einige Titel. Darüber hinaus konnte sie sich auch bei einigen internationalen Turnieren durchsetzen.

Der Bayerische Meistertitel 1996 und der dritte Platz bei den Deutschen Meisterschaften 1995 in Siegburg, sind sicher die nennenswertesten Erfolge.

Dementsprechend ist auch zwei Mal in Folge die Sportlerehrung der Stadt Ingolstadt nicht ausgeblieben.

Die beruflichen Wege von Trainern und die zu kleine Trainingshalle waren damals Faktoren, die die Karateabteilung daran hinderte ihre Mitgliederzahl weiter auszubauen und sich somit auch im Wettkampf stärker zu etablieren.

Im Jahr 2014 übergab Vlado beruflich bedingt die Abteilung auch offiziell an Jovica Kalinovic.

Im selben Jahr wird Jovica nach 20-jähriger Trainertätigkeit (Trainer C) zum Ehrenmitglied des SV. Ingolstadt-Haunwöhr ernannt.

Mit der alleinigen Verantwortung als Sensei und Abteilungsleiter begann mit der Unterstützung seiner beiden Töchter, Tatjana und Natasa, eine neue und rückblickend außerordentlich erfolgreiche Ära beim SV Ingolstadt – Haunwöhr.

Einen hohen Stellenwert räumte er der Nachwuchsarbeit, dem Familiensport sowie dem Wettkampf ein, womit er die Kampfkunst in all ihren Facetten förderte.

Innerhalb kürzester Zeit machte er die Karateabteilung des SV Ingolstadt-Haunwöhr auf Wettkampfebene zu einem der erfolgreichsten Dojos in Oberbayern. 

Sein ambitioniertes Vorhaben, die Karate-Abteilung landesweit zu einer festen Größe im Karate-Sport zu machen, kam in den Jahren von 2020 bis 2024 besonders eindrucksvoll zur Geltung.

In diesem Zeitraum erkämpfte sich sein Wettkampfteam allein in Oberbayern sagenhafte 139 Podestplätze. Auch auf bayerischer Ebene wurden unzählige Titel und Erfolge erreicht.

Nach seiner Karate Philosophie bedeutet Sensei zu sein, nicht die Macht über seine Schüler zu haben, sondern die Chance gemeinsam Ziele zu erreichen.

Mit dieser Einstellung motivierte er eine Reihe an erfahrenen und auch jungen Dan-Trägern ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

Einen besonderen Stellenwert nimmt Holger Bolduan ein, der seit 2019 als Abteilungsleiter fungiert und  den Teamgeist des Dojos aktiv mit prägt.

Ein besonderes Highlight seit Gründung der Abteilung war sicherlich das Jubiläumsjahr 2017.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde die Wertschätzung gegenüber der Abteilung deutlich.

Neben dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, Dr. Christian Lösl gaben sich auch der Geschäftsstellenleiter des BKB, Michael Schölz, sowie der Präsident des DKV, Wolfgang Weigert die Ehre.

Der DKV Präsident verlieh Jovica Kalinovic für sein langjähriges Engagement im Karatesport die persönliche Auszeichnung in Form der Ehrennadel des BKB.

Auch die Tradition und die Werte der gesamten Abteilung wurden mit der höchsten Auszeichnung des DKV, der goldenen Plakette für besondere Verdienste, geehrt und mit Stolz vom gesamten Trainerteam entgegengenommen.

Diese Wertschätzung und die bisherigen Erfolge der Abteilung verpflichten zu weiterhin engagierter Vereinsarbeit.

Mit großer Freude blickt die Abteilung auf das Jubiläumsjahr 2027. Hier feiert die Abteilung ihr 50-jähriges bestehen und die Vorfreude bei allen Mitgliedern ist bereits groß.

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